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Deutsch unten / German below

Why are we protesting?

Since the beginning of September 2024, several Sierra Leonean refugees have been deported to Sierra Leone. The deportations are possible through travel certificates that were issued by the Sierra Leonean government for the German authorities following racist hearings. In October 2024, hearings will take place again at the State Office for Weights and Measures (Franz Schrank Straße 9) to prepare travel certificates for deportations.

Everyone has to stay. Because Sierra Leone is not safe.
The situation in Sierra Leone is politically and economically catastrophic.
A sharp increase in the price of basic foods repeatedly causes supply crises, political opponents of the government are threatened with arbitrary arrests and women and girls have no protection against violence and the threat of genital mutilation. Due to the lack of opportunities, the drug “Kush” is spreading like a deadly pandemic in Sierra Leonean society. Medical care is – if at all – only available in the cities with appropriate financial resources.

Many refugees from Sierra Leone have been living in Germany for many years, have families and children here, work or are doing job training. Some people have life-threatening illnesses and need long-term medical care and medication.

Asylum is a human right! 
Stop the deportations to Sierra Leone! 
Show solidarity with the protest of the Sierra Leonean refugees!
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Warum protestieren wir?

Seit Anfang September 2024 wurden mehrere sierra-leonische Geflüchtete nach Sierra Leone abgeschoben. Möglich sind die Abschiebungen durch Reisedokumente, die von der sierra-leonischen Regierung für die deutschen Behörden im Anschluss an rassistische Sammelanhörungen ausgestellt wurden. Im Oktober 2024 finden im Landesamt für Maß und Gewicht (Franz Schrank Straße 9) wieder Sammelanhörungen statt, um Reisedokumente für Abschiebungen zu erstellen.

Alle müssen bleiben. Denn Sierra Leone ist nicht sicher.
Die Situation in Sierra Leone ist politisch und wirtschaftlich katastrophal.
Ein starker Preisanstieg bei Grundnahrungsmitteln sorgt immer wieder für Versorgungskrisen, politischen Gegnern der Regierung drohen willkürliche Verhaftungen und Frauen und Mädchen haben keinen Schutz vor Gewalt und drohender Genitalverstümmelung. Aufgrund der Perspektivlosigkeit breitet sich die Droge „Kush“ wie eine tödliche Pandemie in der sierra-leonischen Gesellschaft aus. Medizinische Versorgung ist – wenn überhaupt – nur mit entsprechenden finanziellen Mitteln in den Städten verfügbar.

Viele Geflüchtete aus Sierra Leone leben seit vielen Jahren in Deutschland, haben hier Familie und Kinder, arbeiten oder machen eine Ausbildung. Manche Menschen sind lebensbedrohlich erkrankt und brauchen dauerhaft medizinische Betreuung und Medikamente.

Asylum is a human right! 
Stoppt die Abschiebungen nach Sierra Leone! 

Solidarisiert euch mit dem Protest der sierra leonischen Geflüchteten!

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Archiv: Info zum Protestcamp 2021-2022

Keine Abschiebungen nach Sierra Leone! Stopp der Botschaftsanhörung in München!
Vor wenigen Wochen fanden Anhörungen zur Identitätsklärung einer sierraleonischen Botschaftsdelegation in der Zentralen Ausländerbehörde in München statt. Diese persönlichen Anhörungen dienen dazu, durch Befragungen über Sprachkenntnisse, Aussprache, Dialekt und über Kenntnisse von Traditionen herauszufinden, ob die Personen aus Sierra Leone stammen. Werden den vorgeladenen Personen von der Delegation Reisedokumente ausgestellt oder wird ihnen unterstellt, aus einem anderen Land zu kommen, besteht die Gefahr einer baldigen Vollziehung der Abschiebung. Verweigern die betroffenen Personen, bei der Anhörung zu erscheinen, droht ihnen eine Zwangsvorführung durch die Polizei. Die Anhörungen werden gegen den Willen der Betroffenen durchgeführt, damit wird ein enormer psychischer Druck auf die ohnehin schon häufig traumatisierten Menschen ausgeübt. Allein die Vorladung zu einer solchen Anhörung stellt eine extreme Belastung dar und ruft bei den Personen Ängste, Unsicherheit und Verzweiflung hervor.

Daher ruft die sierra-leonische Community in Bayern zu einem friedlichen Protest gegen die Anhörung auf. Seit Montag, den 18.10. protestieren sie mit einem Protestcamp in München (aktuell am Königsplatz). Sie sagen:

„Wir sind aus unterschiedlichen Gründen aus Sierra Leone geflohen, unsere Leben sind in Gefahr. Wir appellieren an alle zuständigen Behörden, die humanitäre Notlage der Menschen aus Sierra Leone anzuerkennen und von Abschiebungen abzusehen. Bei Rückkehr nach Sierra Leone drohen uns Verfolgung und Bestrafung, Folter und
im schlimmsten Fall Mord.“

Wir schließen uns dem Protest an und fordern:
• das Ende der Botschaftsanhörungen in München
• einen Abschiebestopp nach Sierra Leone
• Aufenthaltsperspektiven für Geflüchtete aus Sierra Leone

Unterzeichnende Organisationen (Stand: 18.11.):

Antifa nt
Antikapitalistisches Klapprad Kollektiv AKK
AK49
Arbeitskreis Aktiv gegen rechts in ver.di München
Ausbrechen
Bayerischer Flüchtlingsrat
Bellevue Di Monaco
Black Lives Matter Munich
CAMBIO
Extinction Rebellion Munich

Fridays For Future München
Grüne Jugend München
Igel Munich
Jusos München
Karawane München
Lemour
DIE LINKE. München
Lützerath lebt
Mobilitätswendecamp
Münchner Flüchtlingsrat
Panthifa
Rote Hilfe OG München

Seebrücke München
Solwodi
Die Urbane. Eine Hiphop Partei
Die Urbane. Eine Hiphop Partei Bayern

Die Vielen München
Stattpark Olga